Geschichte der FF Leihgestern

Die Freiwillige Feuerwehr Leihgestern

Wie auch in den umliegenden Gemeinden wurde in Leihgestern ursprünglich der Brandschutz durch eine Pflichtfeuerwehr erfüllt.

Zum Dienst in der Pflichtfeuerwehr wurden damals männliche Einwohner durch die Gemeinde nach ausgewählten Jahrgängen zum Feuerwehrdienst eingestellt. Jedoch ging die Entwicklung des Feuerwehrwesens wie auch in anderen Gemeinden in Richtung der Freiwilligkeit.

Und so fanden sich auf Anregung des Kommandanten der Pflichtfeuerwehr, Georg Held, und des damaligen Bürgermeisters Johannes Heß am 14. Februar 1926 im Rathaus 26 junge Männer zusammen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr Leihgestern.
Als ersten Kommandanten wählte man Georg Held. Im Jahr darauf erhielt die Wehr die ersten Uniformstücke und ein Spielmannszug wurde ins Leben gerufen. Im Jahr 1929 ernannte man Heinrich Otto Wagner zum Kommandanten. In dieser Zeit hatte die Wehr einen erfreulichen Aufschwung zu verzeichnen. So fand 1936 die Herbstversammlung des Kreises Gießen verbunden mit einem großen Feuerwehrfest in Leihgestern statt. Im gleichen Jahr erhielt die Wehr durch die Gemeinde eine fahrbare, mechanische Holzleiter.

Jedoch wurde die gute Entwicklung der Wehr durch den Kriegsausbruch empfindlich gestört und so übernahm, nach Einberufung des Kommandanten Wagner, Wilhelm Will die Wehrführung.
Da sich das Personal der Wehr in dieser Zeit stark verringerte, bildete man zusätzlich zu den verbliebenen männlichen Kameraden, eine weibliche Löschgruppe, die sich bei schwierigen Einsätzen in den Kriegsjahren sehr gut bewährte. So waren die Kameradinnen und Kameraden im Dezember 1944 nach einem schweren Bombenangriff auf Leihgestern 4 Tage und Nächte ununterbrochen im Einsatz.

An Geräten waren damals vorhanden:
Eine Handdruckspritze, ein Hydrantenwagen, eine von Pferden gezogene Spritze, eine fahrbare mechanische Leiter und ein Tragkraftspritzenanhänger, der samt Inhalt mit Muskelkraft bewegt werden musste.
Mit dem Kriegsende brach auch das Vereinsleben fast völlig zusammen und der Brandschutz wurde wieder von einer Pflichtfeuerwehr sichergestellt.

Erst im Jahre 1947 fanden sich einige Kameraden zusammen um die Freiwillige Feuerwehr Leihgestern neu aufzubauen. Unter sehr großen Schwierigkeiten wurde im Hof der alten Schule (jetzt Ev. Gemeindehaus) in der Kirchstraße ein Spritzenhaus mit einem Schlauchtrockenturm errichtet und am 14. Mai 1951 zum 25-jährigen Jubiläum der Feuerwehr seiner Bestimmung übergeben.
Zum Gedenken der gefallenen Kameraden wurde am Gebäude eine Ehrentafel angebracht.

In den Jahren 1951 und 1952 nahm man erfolgreich mit 2 Gruppen an den Kreisfeuerwehrwettkämpfen teil und die Gemeinde übergab der Wehr einen Mannschaftswagen.
Dieses Fahrzeug wurde 1959 durch ein modernes und normgerechtes Löschgruppenfahrzeug LF 8 ersetzt. Gleichzeitig stellte der Bund ein Tanklöschfahrzeug TLF 8 zur Verfügung, welches im Rahmen des Katastrophenschutzes fast 25 Jahre in der Gemeinde wertvolle Dienste leistete.
In dieser Zeit fand auch ein großes Spielmannszugtreffen mit befreundeten Musikgruppen statt. Leider bekam der Spielmannszug personelle Probleme und trat 1962 letztmalig bei der Einweihung der jetzigen Wiesengrundschule auf. Im Jahr darauf wurde er aufgelöst.

Gerätehaus 2009 Da das Spritzenhaus in der Kirchstraße nicht mehr den Anforderungen entsprach, begann man 1965 mit den Vorplanungen für ein neues Feuerwehrgerätehaus, welches am 11.7.1969 in der Straße „Am Festplatz“ eingeweiht werden konnte.
Bedingt durch den Bau einiger hoher Häuser in Leihgestern war die Anschaffung einer neuen Anhängeleiter Al 18 notwendig geworden, die seit 1969 zum Fuhrpark gehört.

Wie auch im übrigen Kreisgebiet hatte man richtig erkannt, dass ein Verein ohne Nachwuchsarbeit die gestellten Aufgaben auf Dauer nicht erfüllen kann und gründete so im Jahre 1972 eine Jugendfeuerwehr.
Man kann heute sagen, dass die Jugendarbeit einen wesentlichen Anteil an der guten Situation der Feuerwehr in Leihgestern hat, denn der personelle Fortbestand der Wehr in der aktiven Einsatzabteilung konnte hierdurch immer wieder sichergestellt werden.

Im gleichen Jahr stellte die Gemeinde der Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 zur Verfügung. Mit einer Großübung der benachbarten Wehren, einer Dienstversammlung des Landkreises Gießen und einem festlichen Abend beging man 1976 das 50-jährige Jubiläum.

Da die Gemeinde Leihgestern und die Stadt Großen-Linden am 1.1.1977 gesetzlich zusammengeschlossen wurden, waren nun die Freiwillige Feuerwehr Leihgestern und die Freiwillige Feuerwehr Großen-Linden gemeinsam für den Brandschutz in der neuen Stadt Linden zuständig geworden.

Man kann heute sagen, dass sich die Bildung der Stadt Linden bis heute durchaus positiv auf die Wehr in Leihgestern ausgewirkt hat, denn es konnten mehrere neue Fahrzeuge und Geräte der Wehr zur Verfügung gestellt werden. Allerdings vergrößerte sich auch der Einsatzbereich und auf dem Gebiet der Einsätze änderte sich einiges. So nahmen die Einsätze bei technischen Hilfeleistungen, z.B. nach Verkehrsunfällen stetig zu, aber auch zu größeren Brandeinsätzen musste die Wehr in den letzten Jahren vermehrt ausrücken.

Bedingt durch die höheren Einsatzzahlen, aber auch durch die Initiative unserer Wehr, wurden 1978 ein neues Mannschaftstransportfahrzeug und später ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 von der Stadt Linden übergeben.
Der Vorstand beschloss 1979 zur besseren Darstellung des Vereins in der Öffentlichkeit die Feuerwehr mit einer Vereinsfahne auszustatten.

Am 25.4.1987 wurde der Feuerwehr durch die Stadt Linden ein Löschfahrzeug LF 8 mit technischer Beladung überstellt, wobei durch den Feuerwehrverein eine Rettungsschere mit Spreizer, die zur Ausstattung des Fahrzeuges gehören, finanziert wurde.

Durch akuten Platzmangel im Feuerwehrgerätehaus war ein An- und Umbau nötig, den man 1991 in würdigem Rahmen einweihte.

Eine neue Vereinssatzung folgte 1992 und der Verein wurde nun beim Amtsgericht eingetragen. Zwei Jahre später konnte die Wehr ein neues Mannschaftstransportfahrzeug und ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in den Dienst stellen.
Mit den Feuerwehrkameraden aus Rübenau/Erzgebirge schloss man am 27.9.1996 eine offizielle Partnerschaft, die sich bis heute bewährte und durch gegenseitige Besuche aufrecht erhalten wird.Das heutige TLF 16-25

Unsere Jugendfeuerwehr beging 1997 das 25-jährige Bestehen, welches mit Ehrungen und der Übergabe eines neuen Wimpels stattfand.
Seitdem besteht auch eine Minifeuerwehr. Hier können interessierte Kinder bis zum 10. Lebensjahr spielerisch den ersten Kontakt mit der Feuerwehr finden.

Im Jahre 2001 beging man zusammen mit dem Schützenverein Leihgestern das 75-jährige Jubiläum. Die Jubiläumsfeierlichkeiten begannen im April mit einem Kommersabend beider Vereine in der Volkshalle. Das eigentliche Festwochenende folgte dann unter großer Beteiligung der Bevölkerung vom 30.6.bis 2.7.2001. Besonders der große Festzug durch die Straßen von Leihgestern wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben.

Im Jahr 2002 legte nach 25 jähriger Dienstzeit Hans-Jürgen Zahradnik sein Amt als Wehrführer und im Februar 2008 sein Amt als 1. Vorsitzender nieder.

Neuer Wehrführer wurde Sven Wirth, stellvertretender Wehrführer wurde Holger Schäfer.

Im Jahre 2005 wurde über das Land Hessen für den Katastrophenschutz ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 10/6 beschafft und am 15.10.2005 in Dienst gestellt.Das neue LF 10-6

Am 13.05.2006 wurde im Rahmen eines Florianstages unter Beteiligung der Bevölkerung das 80. jährige Bestehen der Feuerwehr Leihgestern am Feuerwehrgerätehaus gefeiert.

In 2011 feierte man mit der Partnerfeuerwehr Rübenau / Sachsen das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen den beiden Feuerwehren.

Nach 10 jähriger Amtszeit legten Sven Wirth und Holger Schäfer, am 25.02.2012, das Amt des Wehrführers und stellvertretenden Wehrführers nieder.  Neuer Wehrführer wurde Thorsten Bücking und stellv. Wehrführer Mark Arnold.

2014 legte Thorsten Bücking nach der Wahl zum Stadtbrandinspektor das Amt des Wehrführer nieder. Neuer Wehrführer wurde Mark Arnold und Holger Schäfer wurde zum stellv. Wehrführer gewählt.

Ende 2015 legte Mark Arnold das Amt des Wehrführers nieder. Als sein Nachfolger wurde Patrick Süßmith zum Wehrführer am 14.12.2015 gewählt und am 18.01.2016 vereidigt.

2016 wurde Dennis Lux zum neuen stv. Wehrführer gewählt.

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