Feuerwehrleute im „Backofen“ bei einer Wärmegewöhnungsübung

Archivbild:Feuerwehrleute in der Drägerbrandsimulationsanlge 2009

Archivbild:Feuerwehrleute in der Drägerbrandsimulationsanlge 2009

Um im Ernstfall einen kühlen Kopf zu bewahren wird Übung und Training bei der Feuerwehr groß geschrieben. Aus diesem Grund nehmen unsere Kameraden auch außerhalb der wöchentlichen Übungsstunden an zusätzlichen Weiterbildungen und Übungen teil und so sind 9 Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehren Linden – Leihgestern und Linden – Großen Linden am Samstag, 27.08.2011, zu einer „Wärmegewöhnungsübung“ nach Gelnhausen zur Firma Feurex ( www.feurex.de ) gefahren.

Die Anfahrt hat für unsere freiwilligen Feuerwehrkameraden morgens um 6:30 begonnen, damit man rechtzeitig um 8 Uhr für eine kurze, theoretische Präsentation zum Thema „Innenangriff“ bei Zimmerbränden anwesend war. Hierbei wurden grundlegende Verhaltensvorschriften wiederholt, die einen effektiven und sicheren Einsatz für unsere Löschangriffe Gewähr leisten.

Anschließend wurden verschiedene Löschtechniken und Vorgehensweisen beim „Schlauchtraining“ praktisch geübt, welche durch die Mitarbeiter von Feurex kritisch verbessert analysiert und verbessert wurden. Die nützlichen Hinweise der Trainer, welche auf langjährige Erfahrungen aus Berufs- und Werksfeuerwehren sowie Freiwilligen Feuerwehren zurückgreifen konnten, sollten uns gut vorbereiten für das spätere Training im Brandcontainer, bei dem auch ein Flashover / Durchzündung simuliert werden sollte.

Nachdem die verbrauchten Kraftreserven beim Mittagessen wieder aufgefüllt worden waren, begann der schwere Teil der Übung. Truppweise, also immer 2 Feuerwehrkameraden unter der Führung einer der Trainer, sind wir dann voll ausgerüstet mit angeschlossenen Atemschutzgeräten in die Brandcontainer eingestiegen. Die komplett dunklen Brandcontainern wurden mittels verbrennender Holzscheide eingeräuchert und auf bis zu 150 Grad Celsius erhitzt. Man stelle sich vor, man würde in einem Backofen sitzen und so ähnlich erging es dann unseren Kameraden. Bei diesen extremen Temperaturen musste ein Hindernissparkour über zwei Ebenen durchkrochen werden, ein nachgebautes Zimmer nach gefährlichen Gegenständen wie 2 Gasflaschen und einer vermissten Dummypuppe abgesucht werden. Anschließend „sonnten“ sich unsere Atemschutzgeräteträger 2 Meter vor dem heißen Feuer um sich so an die Wärme bei einem Zimmervollbrand zu gewöhnen.

Abschließend wurde das Feuer im Container von den Trupps teilweise gelöscht bis es zu einem Flashover-Simulation kam und sich die Kameraden aus der Gefahrenzone in eine sichere Entfernung bringen mussten.

Nach der Übung wurde wieder einmal klar, dass Feuerwehrleute buchstäblich durchs Feuer gehen und keinen Einsatz scheuen um im Zweifelsfall ihr Leben zu retten, denn zwei unserer Kollegen hatten sich nach der Wärmegewöhnungsübung kleinere Brandverletzung zugezogen.

Allen Teilnehmern war nach diesem Tag deutlich anzusehen, wie anstrengend, warm und gefährlich so ein Feuer sein kann aber auch wie lehrreich und wichtig ein solches Training ist. Bei der Rückkehr am Abend um 19 Uhr freuten sich alle sehr auf die kühle Dusche.

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